Der Aufsteiger aus der Mittelrheinliga, Eintracht Hohkeppel, legte in der bisherigen Regionalliga-West-Saison sich stetig steigernde Leistungen hin. 1:2 gegen den 1. FC Köln II, ein 1:1 gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach und anschließend der 3:1-Erfolg über den Wuppertaler SV.
Am Freitagabend (16. August) in der schauinsland-reisen-arena gegen den MSV Duisburg hatte das Team von Mutlu Demir die Chance, den großen Aufstiegsfavoriten zu ärgern. Im Vorfeld hatte der Ex-RWE Spieler Enzo Wirtz bereits einen heißen Tanz versprochen. Die 17.359 anwesenden Zuschauer durften sehen, wie sich diese Ansage bestätigte.
Hohkeppel war im ersten Durchgang die tonangebende Mannschaft und ließ die Zebras größtenteils hinterherlaufen, die überhaupt nicht ins Spiel gefunden haben. Der viele Ballbesitz nützte dem Aufsteiger am Ende jedoch nichts. MSV Duisburg kam mit Wucht und neuer Zielstrebigkeit aus der Kabine und sorgte mit einem Doppelschlag binnen acht Minuten zum 0:2-Endstand aus der Sicht Hohkeppels.
"Wenn man hier beim MSV Punkte mitnehmen möchte, dann muss man nicht beeindruckt sein, sondern seinen Fußball spielen wollen und mutig sein. Das haben wir uns vorgenommen, doch was gefehlt hat, war die Führung", erklärte Hohkeppel-Coach Demir. "Ich bin dennoch sehr stolz auf meine Mannschaft, weil wir das umgesetzt haben, was wir trainiert haben. Trotzdem fahren wir mit einem unzufriedenen Gefühl nach Hause."
Wenn ich Spieler habe, die schon höher gespielt haben, dann ist es doch legitim, dass man wieder aufsteigen will
Dietmar Hirsch
Vor der Partie wurde die Eintracht in der Öffentlichkeit von vielen belächelt. Die Vereinsführung gab zu Beginn der Saison das Ziel aus, den Aufstieg forcieren zu wollen.
Eine für einen Aufsteiger untypische Zielsetzung, an der MSV-Coach Dietmar Hirsch allerdings nichts Verwerfliches sieht: "Wenn ich Spieler habe, die schon höher gespielt haben, dann ist es doch legitim, dass man wieder aufsteigen will. Das finde ich besser als zu sagen, hey, ich bin ein kleiner Aufsteiger, keiner kennt mich und ich will nur den Klassenerhalt. Diese Ambitionen wurden auf dem Platz gezeigt und dass sie die Qualität haben. Ob es am Ende für den Aufstieg reicht, weiß ich nicht."
Fakt ist, dass nach diesem Auftritt an der Wedau wohl sicherlich keiner mehr mit einem lächelnden Blick auf den unbekannten Verein blicken wird. Das hat sich Hohkeppel mit der mutigen Spielweise verdient.
Für die Elf von Demir geht es dann am 24. August weiter. Dort empfängt die Eintracht die Sportfreunde Lotte zu einem Duell zweier Aufsteiger.